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Schlagwort: umweltfreundlich

Nachhaltigkeit ist Programm

Produkte können noch so umweltfreundlich sein, solange sie jedoch in Verpackungen vertrieben werden, die am Ende nicht in die Produktion neuer Verpackungen einfließen, geht eine Menge eingesetzter Energie verloren – dies wiederum verschlechtert die Ökobilanz. Die Firma Dr. Keddo GmbH geht bei der Verpackung ihrer Produkte einen neuen Weg und stellt das Firmenmotto „Gib der Natur ihre Chance“ in einen neuen Kontext.

Kunststoff: einfach verpackt

Kunststoff als Verpackungsmaterial hat viele Vorteile: es ist leicht, kostengünstig herzustellen und widerstandsfähig. Für Unternehmen aus Industrie und Handel sind Kunststoffverpackungen nicht mehr wegzudenken. Seit 1950 wurden weltweit bisher rund 9 Milliarden Tonnen Kunststoff hergestellt. Den allergrößten Teil machen dabei Einwegprodukte und Verpackungen aus. Ausgediente Verpackungen werden verbrannt, in Deponien abgelagert oder gelangen unkontrolliert in die Umwelt. Nicht einmal zehn Prozent des jemals weltweit produzierten Kunststoffes sind recycelt worden.

Bild: H. Hach auf Pixabay

Kunststoffe brauchen durchschnittlich 450 Jahre, um sich zu zersetzen. Das heißt: jedes Stück Kunststoff, das jemals produziert und nicht verbrannt oder recycled wurde ist irgendwo noch vorhanden – ein erschreckender Gedanke. Deshalb suchen immer mehr Unternehmen nach Lösungen, umweltfreundliche Produktverpackungen herzustellen. Dafür gibt es ganz unterschiedliche Ansätze.

Alternative Bio-Kunststoff?

Viele Hersteller setzen in den letzten Jahren auf Biokunststoff und suggerieren damit, dass es sich um ein umweltfreundliches Produkt handelt. Mit Biokunststoff kann ein „biobasierter“ oder ein „biologisch abbaubarer“ Kunststoff gemeint sein. 
„Biobasiert“ bedeutet, dass der Kunststoff zum Teil oder weitgehend aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt ist. Ein Beispiel ist Bio-PET (Polyethylenterphthalat), das derzeit zu etwa 30 Prozent aus Zuckerrohr und zu 70 Prozent aus fossilen Rohstoffen hergestellt wird. Als sogenannter Drop-In-Kunststoff kann Bio-PET wie konventionelles Plastik recycelt werden. 
„Biologisch abbaubar“ oder „kompostierbar“ besagt, dass der Kunststoff unter bestimmten Bedingungen durch Mikroorganismen oder Pilze abgebaut werden kann. Ein Beispiel ist PLA (Polymilchsäure), das oft aus gentechnisch verändertem Mais hergestellt wird. Wichtiger Punkt: Als Post-Consumer-Abfall wird PLA derzeit nicht wie andere Kunststoffe recycelt, da hierfür keine Sortierungs- und Recyclingprozesse existieren.

Erdöl und Erdgas können durch die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen wie Stärke, Zucker oder Cellulose, als Ausgangsstoffe für die Kunststoffproduktion ersetzt werden. Jedoch werden beim überwiegend konventionellen Anbau und der Verarbeitung von Rohstoffpflanzen, wie Mais oder Zuckerrohr, ebenfalls fossile Energieträger in größerem Umfang verbraucht. Bei der Naturraumbeanspruchung, der Eutrophierung und Versauerung von Böden und Gewässern sowie dem Verlust von Biodiversität kommt es meist zu stärkeren Umweltauswirkungen im Vergleich zur herkömmlichen Kunststoffproduktion. Im Ergebnis zeigen Ökobilanzen, dass biobasierte Kunststoffe keine generellen Umweltvorteile aufweisen. Eine Verbesserung der Ökobilanz lässt in Zukunft die Nutzung von landwirtschaftlichen Rest- und Nebenprodukten erwarten. Derartige, aus Orangenschalen oder Sägespänen hergestellte Biokunststoffe, bieten eine Möglichkeit den problematischen Einsatz fossiler Ressourcen zu begrenzen.
Viele sogenannte biologisch abbaubare Kunststoffe bauen sich in der Landschaft oder in den Meeren ähnlich langsam ab wie konventionelles Plastik. Durch Bioplastik kann sich das Problem der Vermüllung sogar noch verschärfen: Indem suggeriert wird, der Kunststoff sei biologisch abbaubar, könnte in Zukunft noch mehr Plastik in der Umwelt entsorgt werden. Um zu verhindern, dass Plastik in der Landschaft landet, sollten Verpackungen möglichst oft genutzt und bepfandet werden. (Quelle: DUH Infopapier)

Rezyklate als Lösung

Umweltbewusste Unternehmen, die langfristig denken, setzen bei ihren Verpackungen auf Rezyklate. Das sind Stoffe und Gegenstände, die ganz oder teilweise aus Materialien bestehen, die dem Recycling entstammen. Es geht darum, dass Abfälle, vor allem aus unseren Haushalten, wieder zu Produkten werden, die sie bereits einmal waren. Recyclingpapier und wiederverwertetes Glas sind ein gutes Beispiel. Doch Rezyklate kommen jetzt auch immer mehr im Zusammenhang mit Kunststoffverpackungen zum Einsatz. 

Die Herstellung von neuem, durch Wiederverwertung von entsorgtem Kunststoff ist grob dargestellt recht einfach: Die vom Verbraucher korrekt entsorgten Kunststoffverpackungen werden sortenrein zu Granulat zerkleinert. Dieses wird im Anschluss eingeschmolzen und als (Sekundär-) Rohstoff für neue Gegenstände und Verpackungen verwendet. Der wiederkehrende Einsatz von bereits verwendeten Kunststoffen (Rezyklaten) ist somit ein Beitrag oder eine Möglichkeit zur Lösung des Ökoproblems. 

Als einer der wenigen Hersteller für Campingzubehör stellt die Dr. Keddo GmbH ihre Produktverpackungen sukzessive auf Rezyklate um. Ziel ist es, soweit sicherheitsrelevante Aspekte dies zulassen, mehr als 80 Prozent der Verpackungen aus dem umweltfreundlichen Material einzusetzen. Interessanter Punkt: Obwohl die Rohstoffe teurer sind als Kunststoff aus Erdöl, werden die Mehrkosten nicht an die Camper weitergegeben. Die Unternehmensführung der Dr. Keddo GmbH sieht die Produktionsumstellung als Teil des umweltfreundlichen Gesamtkonzeptes –  gelebte Nachhaltigkeit. Das erste Produkt und somit Vorreiter mit einer Verpackung aus Rezyklat, ist das Sanitärprodukt „Bigsan-Kristalle“, das in dieser Art Verpackung im August 2019 auf der Messe Caravan Salon in Düsseldorf vorgestellt wurde.

Bigsan-Kristalle sind sehr gut biologisch abbaubar und multifunktional, d. h. sie können sowohl im Toilettentank, als auch im Abwassertank und Spülkasten verwendet werden. Gleichzeitig ist Ihr Einsatz nicht nur als Zusatz, sondern auch als jährlich wiedereinsetzbarer Tankreiniger für die genannten Behälter möglich. Die Verpackungen der vielseitigen Kristalle bestehen zu mindestens 95 Prozent aus bereits verwendeten Kunststoffabfällen aus dem Gelben Sack, dem sogenannten PCR-Kunststoff („PCR“-post consumer Rezyklat).

Umstellung auf umweltfreundliche Verpackung

Die positiven Erfahrungen, die bei der Verpackungsumstellung auf eine umweltfreundliche Lösung bei den Bigsan-Kristallen gemacht wurde fließen jetzt in weitere Produktverpackungen ein. So kommen jetzt nach und nach immer mehr Produkte der Dr. Keddo GmbH mit Rezyklat-Verpackung in den Handel: 

  • Bigsan-Kristalle Sanitärprodukt
  • SeamEX – Spezialaußenreiniger für Dichtungsfugen und Leisten 
  • Nano-Tech 122 – Nanolack
  • Dr. Keddo BioPur – biozidfreier Tankreiniger und Kalkinhibitor
  • Despur – Tankentkalkung und Desinfektion
  • Schleimpur – Wassertankreiniger
  • Purimar – Geruchsverhinderer
  • Lisarol – Teakreiniger